BOSSAG Gelterkinden AG
Gerne stellen wir die Firma BOSSAG Gelterkinden AG in Gelterkinden vor.
Am 6. April 1923 gründete Wilhelm Bossert, Urgrossvater des heutigen Firmenchefs Andi Bossert, eine mechanische Schlosserei in Gelterkinden. Es wurden u.a. Brennereigeschirre und Farnsburg Kombi- Kochherde hergestellt sowie Schmiedearbeiten und autogene Schweissarbeiten ausgeführt. Der Sohn des Firmengründers führte das Unternehmen erfolgreich weiter.
1991 wurde die BOSSAG Gelterkinden AG gegründet durch Remo und Edith Bossert. Mit Zuverlässigkeit und hoher Qualität baute sich die BOSSAG Gelterkinden AG einen überregionalen Ruf auf. Innerhalb weniger Jahre nach der Gründung wuchs die Firma auf 10 Mitarbeiter. Dass das Unternehmen bis heute mit gleichbleibender Qualität arbeitet, verdankt es auch seinen langjährigen, loyalen und sehr erfahrenen Mitarbeitern. Im Laufe der Jahre wurden 12 Lehrlinge erfolgreich ausgebildet.
Am 01. Januar 2018 erfolgte die Schlüsselübergabe an die nächste Generation. Firmenchef Remo Bossert übergab die Leitung an seinen Sohn Andi Bossert, der mit seiner Zertifikation als Schweissfachmann sowie diversen Weiterbildungen die Firma stets auf dem neusten Stand der Technik hält.
„ Durch das Verarbeiten und Verbinden von Werkstoffen, etwas Neues zu gestalten, macht das Schweissen zu meiner Leidenschaft ... “
Auf ein Wort mit
Andi Bossert
Ich, Andi, gehöre in der 4. Generation zum Metallbau. Ich bin seit meiner Kindheit ein „Metaller“, sei es beim Schweissen, Schleifen und Bohren. Alles habe ich in der Werkstatt meines Vaters gelernt. In der Metallbranche absolvierte ich die Ausbildung zum Metallbauer EFZ. Dann folgten Weiterbildungen zum Schweissfachmann, Schweissaufsichtsperson, Brandschutzexperten sowie zum zertifizierten Elektroden- und WIG-Schweisser. Das Schweissen mit Elektroden ist mein absolutes Lieblingsverfahren. Fachkompetenz ist mir sehr wichtig, bei allen Mitarbeitern in der Werkstatt sowie in der Planung ist diese von zentraler Bedeutung für mich.
Was wurde bei der BOSSAG Gelterkinden AG von Anfang an produziert?
Zu den ersten Produkten zählten Kandelaber, Treppen, Geländer sowie allgemeine Metall- und Stahlbauarbeiten.
Welche Schweissverfahren werden bei Ihnen im Betrieb angewendet?
Vorrangig schweissen wir die Verfahren MAG, MIG, WIG und das Elektrodenschweissen. Nur noch selten wenden wir die Autogentechnik bzw. das Löten an.
Welches Projekt war bis heute das Interessanteste?
Zu einem der interessantesten Projekte gehören die Glaspyramiden des Shoppingcenters Gäupark. Diese imposanten Pyramiden wurden von uns geplant, hergestellt und montiert. Die Pyramiden sind komplett mit Isolier-Glasscheiben verkleidet und die Dachspitze lässt sich zum Lüften öffnen.
Ein weiteres interessantes Projekt war eine freistehende Garage aus Stahl, welche komplett mit Glasscheiben von einer Glasdicke von 50 mm und Glaslängen bis 6,8 Metern umgeben war. Wir sind täglich am Planen, Produzieren und am Montieren. Daraus resultieren immer wieder spannende und knifflige Projekte. Ebenfalls planen und konstruieren wir massgefertigte Komplettlösungen für kleinere und grössere Labors, sowie Spezialanfertigungen aus Stahl für Transportunternehmen schweizweit.
Was fasziniert Sie persönlich am Thema Elektroden-Schweissen?
Elektroden-Schweissen ist in Bezug auf die Stromquelle ein relativ einfaches Verfahren. Es werden keine Gasflaschen und keine komplexen Brenner benötigt. Das Elektroden-Gerät ist sehr leicht und tragbar, dadurch ist es überall einsetzbar. Auf den Baustellen ist es meistens unsere erste Wahl. Hohe Flexibilität und einfache Handhabung machen das Schweissen bei Wind und unter schwierigsten Bedingungen „fast“ immer möglich. Jede Zwangslage ist mit den nötigen Handfertigkeiten schweissbar.
Ein wichtiger Faktor beim Schweissen ist die persönliche Schutzausrüstung. Schwer entflammbare Arbeitskleidung, ein professioneller Schweisshelm zum Schutz vor UV-Strahlungen und Rauch, robuste Leder-Handschuhe, geschlossene Schuhe sowie eine Schutzbrille zum Entfernen der Schlacke sind ein Muss. Meine Faszination am Schweissen beruht darauf, aus einzelnen Komponenten ein komplexes stabiles verbindendes Element herzustellen. Schweissen verbindet. Wichtige Voraussetzungen hierfür sind eine gute Handfertigkeit, ein geübtes Auge und eine rasche Reaktionsfähigkeit. Der Lichtbogen ist unter Umständen eine Inkonstante und muss ständig geführt, kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert werden.
Durch das Verarbeiten und Verbinden von Werkstoffen etwas Neues zu gestalten, macht das Schweissen zu meiner Leidenschaft. Oerlikon SPEZIAL ist mein Favorit. Das Schweissen in allen Positionen (ausser fallend) ist mit dieser Elektrode zuverlässig gewährleistet. Auf Baustellen gibt es oft viele verschiedene Herausforderungen, welche neben einem fachmännischen Wissen auch eine zuverlässige Stabelektrode voraussetzen. Die Oerlikon SPEZIAL schweisst hervorragend, lässt sich einfach führen, sowohl in Strichraupen als auch im Pendel-Verfahren. Das Schweissen mit dieser Elektrode macht einfach Spass, ich kann mich auf die mechanischen Eigenschaften zu 100% verlassen.
Welche Erwartungen haben Sie an Ihren Zusatzwerkstofflieferanten für die Zukunft?
Heute gibt es über 2‘000 verschiedene Stahlsorten und dementsprechend viele unterschiedliche Zusatzwerkstoffe. Um das richtige Produkt wählen zu können, sind wir auf einen zuverlässigen Elektrodenhersteller wie Oerlikon angewiesen. Deren erfahrene Metallurgen können uns die richtigen Zusatzwerkstoffe empfehlen. Auch die technischen Datenblätter, die Zertifikate der Produkte und die zuverlässige Lieferfähigkeit sind für uns wichtig. Schweisszusätze müssen auch in kleinen Mengen schnell beschaffbar sein, was bei der ISO- Elektrodenfabrik absolut klappt.
Haben Sie einige Tipps für unsere Anwender?
Bei der Wahl der richtigen Stromstärke sollten unbedingt die Angaben auf der Verpackung beachtet werden. Wird ausserhalb der empfohlenen Parameter geschweisst, hat das negative Auswirkungen auf die Verbindung. Die einzustellende Stromstärke richtet sich nach der zu schweissenden Position. In steigender Position (PF) ist die Stromstärke niedriger einzustellen als für eine horizontale (PB) Schweissung. Die Schlacke darf erst entfernt werden, wenn sie komplett abgekühlt ist, denn sie schützt die Nahtoberfläche vor Luftzutritt (Sauerstoff und Stickstoff) und verhindert so Schweissfehler. Die Lagerung der Elektroden ist enorm wichtig. Man sollte keine „feuchten“ Elektroden verwenden. Sie sollten frisch aus der Verpackung entnommen werden oder rückgetrocknet sein. Eine trockene Elektrode zündet wesentlich besser als eine, die aus einer offenen Verpackung kommt. Rücktrocknen erübrigt sich bei der Verwendung der Oerlikon SPEZIAL aus der Vakuumverpackung. Sie ist ein ideales Produkt, da sie auch in kleinen Mengen verpackt und absolut trocken ist.
Des Weiteren ist auf die richtige Polung zu achten. Auch dieser Hinweis befindet sich auf der Etikette. Der Lichtbogen sollte kurzgehalten werden, ca. einem Elektrodendurchmesser vom Werkstück entfernt. Bevor wichtige Schweissnäh geschweisst werden dürfen, ist dem Üben und der richtigen Brennerhaltung viel Aufmerksamkeit zu schenken.
Eine saubere Schweissnahtvorbereitung ist das A und O. Vor dem Schweissen muss die zu verschweissende Stelle blank, frei von Fett, Öl, Zink, Farbe, Rost oder dergleichen sein. Vorschleifen ist auch auf der Baustelle wichtig und gewährleistet eine zuverlässige und sichere Schweissung. Nach jeder Lage muss die Schlacke vollständig entfernt werden. Der allgemeine Glaube, dass man mit Elektroden über Zink oder Farbe schweissen kann, ist falsch und führt zu unzähligen Fehlern in der Schweissnaht. Da beim Schweissen mit Funkenwurf zu rechnen ist, sollen stehts Brandschutzmassnahmen getroffen und eingehalten werden.
Herr Bossert, vielen Dank für die wertvollen Tipps. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und vor allem Freude am Schweissen.